Eigentlich wollten wir heute sehr früh los, um möglichst viel Zeit für die Fahrt nach Hana zu haben.
Aber trotz des um 6:30 Uhr klingelnden Weckers, fahren wir erst um 8:15 Uhr von unserem Hotel in Kihei los.
Dem entsprechend spät erreichen wir die Road to Hana. Wir sind gespannt was uns auf dieser berühmt berüchtigten Strecke
außer den über 600 Kurven sonst noch so erwartet.
Unser erster Halt ist um 8:50 Uhr beim Waikamoi Ridge Forest Trail. Wir bekommen von den wenigen Stellplätzen den letzten Parkplatz.
Wir folgen dem Trail ein wenig in den Wald hinein. Es ist allerdings ziemlich matschig und rutschig. Die Wanderung
durch den Regenwald ist nett, aber da wir nicht allzu viel Zeit verlieren wollen, kehren wir bald um und fahren weiter. Nur ein kurzes
Stück weiter gibt es eine Parkmöglichkeit bei den
Waikamoi Falls. Von den vier Stellplätzen bekommen wir erneut einen ab. Hoffentlich haben wir
auf dem Rest der Strecke auch so ein Glück.
Waikamoi Falls
Waikamoi Falls
Von der Brücke über den Waikamoi Stream gehen wir ein kurzes Stück durch mannshohes Gestrüpp. Dann
stehen wir vor einem kleinen Wasserfall. Leider fließt nicht viel Wasser hinunter. Seitlich, um das
Wasserbecken herum, kann man weitergehen. Wir meinem gelesen zu haben, dass es Upstream noch
einen größeren Wasserfall geben soll. Also versuchen wir einem anderen Paar zu folgen und gehen
über sehr glitschiges Gestein weiter.
Nach kurzer Zeit hat Melanie die Nase voll. Nachdem sie beinahe einige Male auf die Fresse
(O-Ton Melanie) gegangen ist, kehrt sie entnervt um. Marc versucht noch etwas weiter zu gehen.
Mit der Spiegelreflexkamera in der einen Hand und dem Camcorder in der anderen Hand, gelangt er
schließlich bis auf Höhe der Abbruchkante. Wiederum leistet das ausgezogene Einbeinstativ sehr gute Dienste.
Aber als Marc dann sieht, wie der vor ihm gehende Mann bilderbuchreif ausrutscht und nasse Fuße bekommt,
kehrt auch er um.
Inzwischen ist auf der Road to Hana reichlich Verkehr. Nachdem wir unseren Stellplatz verlassen haben,
ist der Parkplatz sofort wieder belegt. Bei den Puohokamioa Falls halten wir kurz, fahren aber dann gleich weiter.
Um 10:00 Uhr erreichen wir den Kaumahina State Park. Der Parkplatz ist bereits mit zahlreichen anderen Autos und
Tourbussen belegt. Am öffentlichen WC-Häuschen stehen die Menschen in einer langen Warteschlange. Scheinbar ist
dies das einzige WC in einem größeren Umkreis. Wir werfen einen schnellen Blick vom Lookout. In der
Ferne kann man bereits die Keanae Halbinsel erkennen. Aber leider nur im starken Gegenlicht.
Auf der Weiterfahrt wird es immer schwieriger bei Aussichtspunkten oder Sehenswürdigkeiten
einen Parkplatz zu bekommen. Oft sind nur Haltemöglichkeiten für zwei oder drei Autos vorhanden,
so dass einem nichts anderes übrig bleibt als weiterzufahren oder umzukehren und es erneut zu versuchen.
Aber das kostet Zeit und die haben wir nicht.
Road to Hana
Road to Hana
Gegen 10:30 Uhr erreichen wir die Keanae Halbinsel. Diese flache Halbinsel ist durch einen
Lavastrom entstanden. Am Ende der Straße kann man sehr schön die brandende Gischt beobachten.
Das Meer rauscht gewaltig gegen die schwarzen Lavaklippen. Unweit der Küste steht die aus Lava-
und Korallensteinen gebaute Kirche Lanakila Ihi ihi O Iehova o na Kaua.
Keanae
Lanakila Ihiihi O Lehowa O Na Kaua Church
Keanae
Keanae
Keanae
Keanae Halbinsel
Gegen 11:00 Uhr verlassen wir die Keanae Halbinsel und haben dabei noch einmal einen schönen Blick auf
die Küste mit der Road to Hana.
Road to Hana
Road to Hana
Bei Wailua biegen wir vom Highway links in die Wailua Road ab und sehen uns die zwei schönen Kirchen St. Gabriels Church
und Coral Miracle Church an.
St. Gabriels Church
St. Gabriels Church
Coral Miracle Church
Coral Miracle Church
Oh je! Es ist schon 11:30 Uhr. Die Zeit rennt uns davon. Wir beschließen jetzt bis Hana durchzufahren.
Wir passieren zahlreiche Kurven und einspurige Brücken. Leider müssen wir den Puaa Kaa State Wayside Park
und den Waianapanapa State Park links liegen lassen, denn sonst schaffen wir
den Pipiwai Trail nicht mehr.
Road to Hana
Road to Hana
Road to Hana
Road to Hana
Um 12:00 Uhr erreichen wir Hana. Wir fahren schnurstracks die Uakea Road bis zum Ende durch.
Bei der Schule lassen wir unser Auto stehen und gehen Richtung Wasser. Hinter der Schule
gehen wir links über die Wiese weiter zu den Klippen. Etwas seitlich der Bungalows
führt ein Pfad entlang der Klippen zum Red Sand Beach.
Wir folgen ihm ein Stück. Nach kurzer Zeit ist der Weg ins Meer abgebrochen. Es
ist zwar nicht sehr hoch aber ein waghalsiges Manöver möchten wir
kurz vor Ende unseres Urlaubes nicht mehr eingehen.
Wir wollen schon aufgeben, da sehen wir,
dass man auch unten herum weiterkommen kann.
Es ist dort sogar ein Seil vorhanden, an dem man sich
festhalten kann.
Einen Augenblick später haben wir dann den Red Sand Beach erreicht.
Wir trauen unseren Augen nicht. Schon zum zweiten Mal in diesem Urlaub sehen wir an einem Strand
Freunde der Freikörperkultur.
Red Sand Beach
Red Sand Beach
Um 13:00 Uhr sind wir wieder beim Auto und verlassen Hana mit einem Eis in der Hand Richtung
Seven Pools. Unterwegs halten wir noch kurz bei den Wailua Falls. Auch hier ist viel los.
Einige Einheimische nutzen das Touristenaufkommen und verkaufen Souvenirs.
Gegen 13:45 Uhr erreichen wir schließlich die Seven Pools. Die Seven Pools gehören zum
Haleakala Nationalpark. Da unsere Eintrittskarte aber schon abgelaufen ist, müssen
wir erneut $10 bezahlen.
Wailua Falls
Wailua Falls
Der Parkplatz und das Visitor Center sind derzeit eine riesige Baustelle.
Überall wird planiert und gebaggert. Wir suchen uns einen Parkplatz
und machen uns sofort auf den Weg zum Pipiwai Trail.
Makahiku Falls
Bis zum Ende des Trails bei den Waimoko Falls sind es 3,2 km one way.
Wir müssen uns also etwas beeilen. Der Trail verläuft zunächst entlang
des Pipiwai Stream. Nach 15 Minuten können wir bereits die Makahiku Falls sehen. Der Trail ist einfach,
wir müssen nur etwas aufpassen, dass wir uns nicht in den Baumwurzeln verheddern.
Pipiwai Trail
Pipiwai Trail
Pipiwai Trail
Pipiwai Trail
Nachdem wir einige Brücken überquert haben, erreichen wir einen
dichten Bambuswald. Der Trail führt nun teilweise über einen Boardwalk.
Pipiwai Trail
Pipiwai Trail
Pipiwai Trail
Pipiwai Trail
Obwohl wir die Waimoko Falls noch nicht sehen können, hören wir in der Ferne
schon das Rauschen des Wasserfalls. Kurz vor dem Ziel müssen wir noch zwei
Wasserläufe durchqueren. Leider haben wir wieder unsere Trekkinglatschen vergessen,
um einfach durch das Wasser waten zu können. Aber mit etwas Balancierkunst gelingt es uns,
über ein paar Steine mit trockenen Wanderschuhen auf die andere Seite zu gelangen.
Nach einer Stunde stehen wir um 15:00 Uhr vor einer großen Felswand an der die
Waimoko Falls herunterstürzen. Es sind noch viele Menschen da. Trotz Warnung vor
Steinschlag gehen einige bis unter den Wasserfall und genehmigen sich eine Abkühlung.
Waimoko Falls
Waimoko Falls
Nach 20 Minuten machen wir uns auf den Rückweg. Da es auf dem Rückweg überwiegend abwärts geht
benötigen wir nur 45 Minuten. Im Anschluss laufen wir noch schnell den kurzen Loop bei den Seven Pools.
Das Baden in den Pools ist derzeit allerdings verboten.
Seven Pools
Seven Pools
Seven Pools
Seven Pools
Seven Pools
Um 16:30 Uhr verlassen wir die Seven Pools und fahren auf dem Piilani Highway weiter. Nach kurzer Zeit
biegen wir links zur Palapala Hoomau Church ab. Dort befindet sich das Grab von Charles Lindbergh.
Der Pionier der Luftfahrt starb 1974 hier auf Maui.
Palapala Hoomau Church
Charles Lindbergh Grab
Charles Lindbergh Grab
Charles Lindbergh Grab
Gegen 17:00 Uhr müssen wir nun wirklich aufbrechen, denn wir wollen das unbefestigte Straßenstück
des Piilani Highway unbedingt vor Einbruch der Dunkelheit hinter uns bringen.
Piilani Highway
Piilani Highway
Piilani Highway
Piilani Highway
Der Streckenabschnitt ist schmal und an einigen Stellen
etwas holperig, aber ansonsten kein Problem. Zahlreiche Fangnetze an den Klippen
deuten allerdings darauf hin, dass es aber auch durchaus gefährlich sein kann.
Lange Zeit waren wir alleine mit unserem SUV auf dem Highway unterwegs. Inzwischen
hat sich aber durch die Unterschiede beim Tempo der Fahrzeuge eine regelrechte Autoschlange
gebildet. Und typischer Weise sind immer einige Schwachmaten dabei, die an den
unmöglichsten Stellen überholen wollen. Aber wir wissen ja, dass es gilt vorsichtig zu sein,
denn plötzlich könnte eine Kuhherde auf der Straße stehen.
Piilani Highway
Piilani Highway
Und so geschieht es dann auch. Es ist schon ziemlich dunkel,
da steht auf einmal eine Kuhherde auf der Straße. Nicht im Traum denken
diese daran, ein wenig Platz zu machen. Alle Autos müssen sie vorsichtig umfahren.
Wir schauen die Kühe an, die Kühe schauen uns an. Niemanden ist etwas passiert.
Die Strecke bis nach Kahului zieht sich enorm. Schade, dass es vom Piilani Highway keinen
Abzweig hinunter nach Kihei gibt. Wir lassen den Tag Revue passieren und sind der Meinung,
des es ein hoffnungsloses Unterfangen ist, die Road to Hana an einem Tag erkunden zu wollen.
Allein für die Umgebung von Hana bräuchte man mindestens einen ganzen Tag. Hinzu kommt,
das es schwer ist, die Sehenswürdigkeiten an der Strecke zu erkennen. Es gibt so gut wie
keine Hinweisschilder. Obwohl wir eigentlich jederzeit sehr gut vorbereitet waren,
wäre ein separater Ratgeber für die Road to Hana sicherlich nützlich gewesen.
An einem Aussichtspunkt haben wir sogar ein Touristenpaar gesehen, die sich eine CD mit
Hinweistipps zum entsprechenden Standort angehört haben. Ob es die wohl auch
in Deutsch gegeben hätte?
Gegen 19:15 Uhr erreichen wir Kihei. Wir essen schnell bei McDonalds ($14,25) und sind kurze
Zeit später zurück im Hotel. Ja, es ist soweit, wir müssen Koffer packen. Nicht für
den Flug auf eine andere Insel, sondern für die Heimreise.