Gegen 8:00 Uhr fahren wir über die Portobello Road zur Otago Peninsula.
Das Wetter sieht heute schon viel besser aus als gestern. Morgennebel liegt über dem Otago Harbour
und den saftig grünen Hügeln der Halbinsel. Ab und zu kommt die Sonne bereits zwischen den Wolken hindurch.
Bei der Company Bay biegen wir auf die Castle Wood Road ab.
Gegen 8:30 Uhr stehen wir vor dem verschlossenen Tor beim Larnach Castle.
Dieses ist die einzige Burg Neuseelands. Sie wurde ab 1871 vom Industriellen William Larnach für seine Frau Eliza gebaut.
Der Bau dauerte 3 Jahre und es waren bis zu 200 Handwerker am Werk.
Besichtigungen des Schlosses sind erst ab 9:00 möglich. Auf dem Schild vor dem Tor stehen die Ticketpreise.
Der Eintritt für das Schloss und den Garten kostet $27,50. Das ist uns als Kulturbanausen dann doch zuviel.
Über die Highcliff Road fahren wir weiter Richtung Portobello.
An einer Haltebucht halten wir an. Ruuums! Herr Gott nochmal, wer hat denn diesen blöden Fußtritt da angebaut?
Wieder war ein zu hoher Stein im Weg. Der Tritt ist jetzt völlig verbogen und nicht mehr ausziehbar. Egal,
irgendwie werden die das schon wieder hinbiegen können.
|
Highcliff Road
|
An der Sandfly Bay gehen wir den kurzen Weg vom Parkplatz bis zum Lookout. Man soll hier auch
Gelbaugenpinguine sehen können. Der Beobachtungsstand befindet sich auf der anderen Seite der Bucht.
Da wir aber gestern aus unmittelbarer Nähe einen Gelbaugenpinguin gesehen haben, bleiben wir beim Lookout.
|
Sandfly Bay
|
Gegen 10:00 Uhr erreichen wir den Taiaroa Head. Obwohl wir es eigentlich nicht vorhatten,
entscheiden wir uns nach dem Besuch des Royal Albatross Visitor Centers
doch noch für eine geführte Tour. Wir kaufen uns für $30 pro Person Tickets für die Tour um 11:30 Uhr.
|
Taiaroa Head
|
Bis zum Beginn unserer geführten Tour haben wir noch ein wenig Zeit. Wir gehen vom Visitor Center hinunter zum Pilots Beach.
Hier tummeln sich einige Robben am Strand.
|
|
Pilots Beach
|
Um 11:30 Uhr beginnt unsere geführte Tour. Wir bekommen zunächst einige allgemeine Informationen zu den hier brütenden
Königsalbatrossen. Am Taiaroa Head befindet sich die einzige Kolonie von Königsalbatrossen an Land.
Sie können eine Spannweite von bis zu 3m haben, 9kg schwer und bis zu 60 Jahre alt werden.
Nachdem die Jungvögel das Nest verlassen haben, bleiben Sie 4-5 Jahre auf dem Meer, bevor sie zurückkehren
und selbst für Nachwuchs sorgen.
Königsalbatrosse können ohne Pause tausende Kilometer fliegen. Das liegt daran, dass sie fast nicht mit den Flügeln schlagen müssen.
Vielmehr verhaken sie die Gelenke ihrer ausgebreiteten riesigen Flügel so, dass diese dann fest arretiert sind.
Dadurch können sie sehr energiearm dahingleiten, brauchen aber um voranzukommen immer viel Wind.
Nach der kurzen Einführung gehen wir in das verglaste Beobachtungsgebäude hinein. Mit dem Fernglas können wir drei
Königsalbatrosse in ihren Nestern sehen. Unser Guide kennt jeden Albatross beim Namen und seine Lebensgeschichte.
Zur Demonstration können wir ein Ei und mehrere Stoffexemplare, die in Größe und Gewicht mit dem
Original übereinstimmen, in die Hände nehmen. Leider fliegt gerade kein Albatross an uns vorbei.
|
|
Royal Albatross Centre
|
Nach 30 Minuten verlassen wir wieder das Beobachtungsgebäude und gehen zurück zum Visitor Center. Bereits im Gebäude
war uns aufgefallen, dass sowohl Melanie als auch andere angefangen sind zu schniefen und zu schnauben.
Gibt es so was wie eine Albatrossallergie?
Nachdem Melanie sich etwas erholt hat, gehen wir zum Lookout mit Aussicht auf die Klippen.
Manchmal kann man von hier aus fliegende Albatrosse sehen. Vielleicht wäre dies auch etwas spektakulärer als sie nur
auf ihrem Nest herumsitzen zu sehen. Aber leider ist jetzt gerade kein fliegendes Exemplar zu sehen.
Um 12:45 Uhr fahren wir über die Highcliff Road zurück nach Dunedin.
|
|
Highcliff Road
|
Gegen 14:15 Uhr parken wir unseren Camper an der Straße in der Nähe der Railway Station. Zu Fuß gehen wir am Bahnhof vorbei,
zum Octagon. Ein paar schöne Gebäude zieren die Innenstadt. Besonders der Bahnhof sieht schön aus.
Wir gehen einen kurzen Rundgang und durchstöbern ein paar Souvenirgeschäfte.
St. Pauls Cathedral und Town Hall
|
|
|
St. Pauls Cathedral und Town Hall, Railway Station, First Church of Otago
|
Um 15:30 Uhr ist unsere Parkuhr abgelaufen. Wir fahren weiter zum Signal Hill. Von hier hat man einen
schönen Blick auf Dunedin.
Blick vom Signal Hill auf Dunedin
|
Blick vom Signal Hill auf Dunedin
|
Gegen 16:00 Uhr halten wir bei der Baldwin Street. Die Baldwin Street ist die steilste Straße der Welt.
Auf 161,2 Metern steigt die Straße 47,22 Meter an. An der steilsten Stelle hat sie eine
Steigung von 35% und ist damit steiler als so manche Straße in San Francisco.
Wir gehen die Straße hinauf bis ganz noch oben. Dankenswerter Weise ist am oberen Ende
der Straße eine Bank zum Ausruhen. Einige Touristen lassen tatsächlich Gegenstände die Straße
hinunterrollen. Man gut, wir sind nicht gerade unten und bekommen das Geschoss ab.
Nach einer Stunde fahren wir weiter. In Palmerston essen wir bei einem Imbiss Fish and Chips.
Danach fahren wir zu den Moeraki Boulders weiter.
Gegen 18:20 Uhr erreichen wir den Parkplatz bei den Moeraki Boulders. Wir werfen $2 pro Person in die Box und
gehen hinunter zum Strand. Vor Millionen von Jahren sind die Boulders durch einen Versteinerungsprozess
aus organischem Material entstanden. Viele von diesen riesigen Kugeln liegen noch innerhalb der
Sandschicht der angrenzenden Steilküste und werden erst im Laufe der nächsten Jahrtausende freigelegt.
Sehr spektakulär ist es, wenn das Wasser zwischen den Boulders hin- und herschwappt. Genau zu diesem Zeitpunkt wollten wir
eigentlich hier sein. Aber leider sind 2 Stunden vor der low tide zu spät, wir hätten früher hier sein müssen. Das Wasser ist schon zu
weit zurück gegangen. Die meisten Boulders liegen bereits völlig frei.
Einige Boulders sind noch heil, andere schon aufgeplatzt und wiederum andere
völlig kaputt. Man könnte meinen, dass jeden Augenblick ein Dinosaurier herauskommen könnte.
|
|
Moeraki Boulders
|
Eine Gruppe Asiaten kann es mal wieder nicht lassen. Alle müssen in den halb aufgeplatzten Boulder hineinsteigen und sich
fotografieren lassen. Mal wieder rücksichtslos wird sich überall hingestellt, egal ob jemand anders fotografiert oder nicht.
Marc macht sich einen Spaß und baut das Stativ für ein Foto eines markanten Boulders sehr Nahe am Boulder auf.
Es dauert natürlich absichtlich sehr lange das Foto zu schießen. Die Asiaten gehen schließlich ohne ein Foto entnervt weiter.
Tja, wie Du mir, so ich Dir. Wir bleiben noch bis ca. eine Stunde nach der low tide.
Inzwischen wird es aber bewölkt und dämmerig. Fotos zu machen, lohnt sich nicht mehr so richtig.
Hier noch einmal die Tipps für Fotos. Das Wasser schwappt vermutlich bis ca. 2,5 Stunden vor der low tide zwischen den Boulders hindurch
und dann wieder 2,5 Stunden nach der low tide. Damit man für Fotos genügend Zeit hat, muss man natürlich entsprechend lange vor der low tide
da sein. Ist man nach der low tide da, ist es natürlich besser.
Zu dieser Jahreszeit fängt der Schatten der Steilküste ab ca. 18:00 Uhr an, die Boulders
zu überdecken. Unbedingt einen Graufilter für längere Belichtungszeiten mitnehmen. Es sieht bestimmt toll aus, wenn zwischen den Boulders
die Bewegung des Wassers verwischt. Leider war es bei uns dafür schon zu spät.
|
|
Moeraki Boulders
|
Um 21:30 Uhr fahren wir weiter. Eine halbe Stunde später erreichen wir Oamaru. Das Office auf dem
Top10 Campingplatz ist nicht mehr besetzt. Auf dem Lageplan steht aber, dass Spätankömmlinge
auf den rot gekennzeichneten Plätzen stehen können. Die geführte Tour zur Oamaru Blue Penguin Colony haben wir
nun nicht mehr machen können, aber das macht nichts. Es war richtig, etwas länger bei den
Moeraki Boulders zu bleiben.
|